Bei allen Radveranstaltungen spielen die Temperaturen und das Wetter immer eine große Rolle. Bei unserer Querung der USA werden wir es mit ganz unterschiedlichen klimatischen Bedingungen zu tun haben, noch dadurch verstärkt, dass wir am Tag und in der Nacht fahren werden. Wir wissen natürlich nicht wie die Bedingungen im Juni 2018 sein werden, aber nach unseren Informationen erwarteten uns folgendes Bedingungen in den verschiedenen Zonen.
PAZIFIKKÜSTE & KALIFORNIEN
Das Klima am Start in Oceanside wird sehr stark vom Pazifik bestimmt. Die Wassertemperaturen des Pazifiks im Juni sind eher niedrig. Die Nächte und Vormittage sind kühl (unter 20°C), oft ist es diesig und selten kommt die Sonne zum Vorschein. Schon 5 bis 10 Kilometer im Hinterland bietet sich ein völlig anderes Bild. Das Wolkenband fehlt und die Sonne wärmt das Land sehr schnell auf. Schon am frühen Vormittag können hier die Temperaturen bei 25°C bis 30°C und auch deutlich höher liegen.
MOJAVE-WÜSTE
Die Luftfeuchtigkeit ist sehr niedrig, die Temperatur steigt – mit dem Verlust der Höhenmeter – stetig an, Temperaturen über 50°C sind hier nicht außergewöhnlich. In dieser Region, bei Salton at Sea, einem Salzsee, werden wir mit minus 57 Metern auch den tiefsten Punkt der RAAM-Rennstrecke durchfahren. Erst spät abends, nach Einbruch der Dunkelheit, sinken die Temperaturen.
STEPPEN- UND GRASLAND
Das Terrain steigt in Wellen und Stufen an und nicht selten werden wir uns in einer Höhe von deutlich über 2.000 Metern befinden. Die Luftfeuchtigkeit ist auch weiterhin sehr niedrig. Die Tagestemperaturen bewegen sich in der Regel zwischen den Endzwanzigern und Mittdreißigern. In der Nacht kann es jedoch empfindlich kühl werden, einstellige Temperaturen sind die Regel.
ROCKY MOUNTAINS
Über drei Pässe werden wir im Bundesstaat Colorado die Rocky Mountains überwinden. Gleich der erste Pass wird der höchste sein. Der Wolf Creek Summit bildet mit einer Höhe von 3.309 Metern das Dach des RAAM. Wir werden uns jedoch noch deutlich unter der Baumgrenze befinden. Die Tagestemperaturen werden auch auf den Höhen nicht unter zwanzig Grad Celsius liegen. Zumindest bei trockenem Wetter. Nachts kann es jedoch empfindlich kühl werden.
MITTLERER WESTEN
Es folgen die Bundesstaaten Colorado, Kansas, Illinois und Missouri. Unendliche Weiten liegen dann vor uns. Es geht stundenlang geradeaus durch zuerst Gras- und Steppenland, danach Acker- und Weideland. Die Tageshöchsttemperaturen nehmen wieder zu und können locker 35°C bis 40°C erreichen. Die Nachttemperaturen steigen ebenfalls an. Die Luftfeuchtigkeit nimmt stetig zu.
SÜDSTAATEN
Noch in Missouri und dann auch in Indiana, wo wir den Mississippi überqueren, erwartet uns schwülheißes Klima. Die Luftfeuchtigkeit bewegt sich in den hohen Neunzigern, die Temperaturen liegen zwischen 30°C und 35°C. Die Regenwahrscheinlichkeit steigt stetig an. Kommt es dann zu Regen wird das Klima für uns Mitteleuropäer wahrscheinlich schwer erträglich.
APALACHEN & ATLANTIKKÜSTE
Die Szenerie der Apalachen gleicht unseren Mittelgebirgen. Die höchste Erhebung liegt gerade so über 1.000 Meter, jedoch geht es ständig bergauf oder bergab. Klima und Temperaturen sind sehr gut mit dem mitteleuropäischen Hochsommer vergleichbar, jedoch ist die Luftfeuchtigkeit deutlich höher. Hier ist die Regenwahrscheinlichkeit am höchsten. Die Temperaturen sollten um 30°C liegen.
Alle Radfahrer wissen, dass der Wind ein bedeutender Faktor ist.
Grundsätzlich gesehen verläuft der Windstrom um diese Jahreszeit von West nach Ost. Somit ist eher mit Rückenwind oder Seitenwind als mit Gegenwind zu rechen. Hoffentlich!!
Lokal kann die Sache völlig anders aussehen. Die Temperatur- und Luftdruckunterschiede zwischen Höhenlage und Wüstenniveau führen zu teilweise orkanartigen Winden mit schlagartig wechselnden Richtungen.
Nachts schläft der Wind dann oft wohl völlig ein. Zumindest ein Vorteil der Nachtfahrt.
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