Das RAAM ist natürlich in erster Line ein Rennen. Beginnt man aber mit der Planung einer Teilnahme, liest Berichte, schaut Videos und schmökert auf der RAAM Seite im Netz, erkennt man sehr schnell, dass RAAM wahrscheinlich eher einer Expedition gleicht als einem typischen mehrtägigem Radrennen.
Die Punkt zu Punkt-Strecke, der Non-Stop-Modus, die Pflicht zur eigenen Navigation, Selbstverpflegung, fehlende Servicestellen, Materiallogistik und das umfassenden Regelwerk mit vielfälligen Anforderungen an das Material (drei Dokumente), machen die Vorbereitung zu einem komplexen Logistikprojekt.
Unseren vier Rocky-Racern war schnell klar, dass man ohne Erfahrungen bei einer zuerst angedachte Eigenorganisation des Rennens, wahrscheinlich viele und teurer Fehler machen würde. So einfach als Familienevent kann man dieses Rennen nicht bestreiten.
So wurde sehr früh der Beschluss gefasst professionelle Erfahrung bei der Vorbereitung und Durchführung des Rennens in das Team zu holen. Mit der Hubert Schwarz & Cie. GmbH & Co KG hat man diesen erfahrenen Organisationspartner gefunden. Die Hubert Schwarz Organisation machte dann die Vorschläge für die Umsetzung des Projektes. Das Racer-Team hat die grundlegenden Entscheidungen getroffen um die notwendigen Maßnahmen umzusetzen. So wurden sehr frühzeitig Flüge gebucht, Hotels am Start- und im Zielort reserviert, Begleitfahrzeuge gemietet und die RAAM-Anmeldung vervollständigt.
Wichtig war allen Vieren, dass ein Crew Chef dabei ist, der langjährige RAAM-Erfahrung als Betreuter und Racer einbringen kann. Klaus Käfer aus dem Personalteam von Hubert Schwarz ist hier die Idealbesetzung. Klaus kann auf die Erfahrung aus sieben RAAM-Teilnahmen mit insgesamt neun Teams in unterschiedlichsten Funktionen zurückblicken. Er war auch Mitglied im 4er-Mixed-Team (50-59 Jahre) 2011, das noch immer den gültigem Streckenrekord in 06:13:57 hält.
Zusammen mit Klaus wurde dann auch die Crew zusammengestellt, die jetzt aus 12 Freunden/Verwandten der Fahrer und Personen aus dem Umfeld des Hubert Schwarz Zentrums besteht.
Neben der logistischen Herausforderung ist selbstverständlich die physische und mentale Vorbereitung der Racer maßgeblich für eine sportliche erfolgreiche Teilnahme. Das Team der vier Racer setzt sich aus Personen zusammen, die sehr unterschiedliche sportliche Werdegänge hinter sich haben, die auch vom Alter leichte Unterschiede aufweisen – im Bereich 50+ sind fünf Jahre älter oder jünger schon relevant – und nicht zuletzt aufgrund der Anzahl von Lebenskilometern auf dem Rad unterschiedliche Vorrausetzungen für das Rennen mit bringen.
Bei diesen Erfahrungsunterschieden, gepaart mit den beruflichen und familiären Anforderungen, ist es nicht verwunderlich, dass bei den Vieren ganz unterschiedliche Trainingsansätze bei Vorbereitung auf das RAAM 18 gewählt wurden. Die Bandbreite reicht vom ausgefeilten, wattgesteuerten, rennradspezifischen Trainingsplan, über das eher klassische, herzfrequenzorientierte Training, bekannt aus dem allgemeinen Ausdauersport, bis zum eher körpergefühlsorientierten Training der Radlangstreckenfahrer. Egal welches Trainingskonzept angewandt wird, allen war klar, dass im Winter reichlich Kilometer gefahren werden müssen. Alle vier haben dabei auf Ergometertraining mit einer virtuellen Radstrecke gesetzt und die Trainingseinheiten in einer einheitlichen Trainingssoftware dokumentiert. Damit waren die Trainingsleistungen innerhalb des Teams jedem Fahrer transparent. Dieser gemeinsame Ansatz hat sich als sehr motivierend herausgestellt. Leider kam es aufgrund der unterschiedlichen Wohnorte und terminlichen Engpässen nur zwei gemeinsamen Ausfahrten in der Vierergruppe.
Aber man wird sehen in wie weit Wattleistungen und Herzfrequenzen noch relevant sind, wenn der Schlafmangel, die Meereshöhe oder die Temperaturen den Körper belasten.
„Grau ist alle Theorie – entscheidend is auf`m Platz“
Am 01. Juni haben wir uns nochmal zu einer gemeinsamen Ausfahrt bei Andreas getroffen und den Schwarzwald unsicher gemacht. War eine schöne Runde und wir sind etwas intensiver gefahren als geplant. Dafür hat uns Andreas dann auch prächtig begrillt und wir konnten noch mehr von der leckeren Haxe essen.
Ein prima Tag:
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